SPD-Antrag: Breiter Weg soll saniert werden

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt den Antrag aus Mitteln des Konjunkturpaketes II den Breiten Weg im Zentrum Halberstadts zu sanieren. Bereits seit 2001 liegt der Stadt eine Planung für die Neugestaltung der Einkaufsstraße vor. Entsprechend der Vorgaben für die Verwendung der Mittel aus dem Konjunkturpaket II ist die Stadt Halberstadt angehalten, Projekte aus den Bereichen Bildung oder Infrastruktur, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Planungsstadium befinden, zu realisieren. Dabei muss großes Augenmerk darauf gelegt werden, dass durch die Investitionen eine langfristige und wirksame Verbesserung der städtischen Situation erreicht wird. Für die SPD-Fraktion steht nicht nur die Verwaltung in der Pflicht Vorschläge zu unterbreiten, sondern auch der Stadtrat.
breiterweg-Wettbewerbsentwurf 2001Die Stadt Halberstadt erhebt für sich den Anspruch, das wichtigste Einzelhandelszentrum der Region zu sein. Eine besondere Funktion kommt dabei dem Stadtzentrum als Magnet für Kunden aus der Region zu. Wichtig ist dabei nicht nur die Qualität des Sortiments, sondern auch die ansprechende Gestaltung des Umfeldes. Mit dem Bau des Stadtzentrums hat Halberstadt hier viele Punkte gesammelt. Zum Stadtzentrum gehört aber auch der Breite Weg.
Der jetzige Zustand des Breiten Weges wird diesem Anspruch als zentrale Einkaufsstraße jedoch nicht gerecht. Der momentane Straßenzustand war in der Vergangenheit wiederholt Gegenstand heftiger Kritik von Bürgern und stellt wegen der Oberflächenschäden eine erhebliche Gefahrenquelle dar.

Dem Stadtrat liegt im April 2009 die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes zum Beschluss vor (Vorlage 506A – (IV/09)). Darin wird auf schwieriger werdende Rahmenbedingungen für den Handel in der Innenstadt verwiesen. Gleichzeitig wird die herausragende Bedeutung der zukünftigen Entwicklung der Innenstadt für den Handelsstandort Halberstadt festgestellt:
„Das Stadtzentrum ist als kompakter Bereich für den Einzelhandel ohne Einschränkungen zu erhalten und zu entwickeln. Durch das Zentrum der Stadt wird Identität gestiftet, es ist Schwerpunkt des öffentlichen Lebens. Der Einzelhandel ist ein wesentlicher Motor, er wird ergänzt durch andere Funktionen wie Wohnen, Kultur, Dienstleistungen. Eine Dichte von Betrieben ohne große Leerstellen ist Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit, ebenso wie ein Bestand an Magnetbetrieben. Hier soll der Schwerpunkt der Ansiedelungspolitik liegen.“   
breiterweg-Wettbewerbsentwurf 2001Ohne eine Aufwertung des Breiten Weges ist eine positive Weiterentwicklung des Stadtzentrums nicht möglich. Nur durch Neugestaltung des öffentlichen Raumes kann die Attraktivität der Handelsangebote insgesamt  gesteigert werden.
Die Umgestaltung des Breiten Weges zu einer attraktiven Einkaufsstraße hat für die SPD höchste Priorität.
Auf Basis eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbes liegen der Stadt seit 2001 fertige Planungen für eine Umgestaltung des Breiten Weges vor. Diese attraktive Konzeption für die Umgestaltung wurde biseher nur aufgrund fehlender Eigenmittel nicht umgesetzt. Die Zuweisungen aus dem Konjunkturpaket II bieten dazu jetzt eine einmalige Chance.

Der Siegerentwurf wurde durch die Preisrichter 2001 wie folgt beschrieben:

„Durch die alleeartige Bepflanzung des Raumes in seiner ganzen Ausdehnung wird die Kontinuität der Straße als geschichtliches Strukturelement unterstrichen. Eine einfache Lösung für die Aufteilung der Straßenbreite in Gehbereich/Mittelbereich/Gehbereich lässt auch in Zukunft Veränderungen zu. Der heutige Schwachpunkt des Breiten Weges – der östliche Bereich – wird durch einen Brunnen und eine furtähnliche Verbindung zur Straßenkreuzung Breites Tor verändert.
Dieses gestalterische Angebot in Verbindung mit der straffen Baumpflanzung gibt den Nutzern des Breiten Weges Anreiz genug, schon hier den Weg zu betreten bzw. erst hier zu verlassen. Den Verfassern des Wettbewerbsbeitrages ist es gelungen, den Bogen zwischen der geschichtlichen Straßennutzung und anderen Gestaltungsansprüchen sowie zwischen straßentypischen und gärtnerischen Elementen zu spannen. (…)
Die Materialqualitäten der Straßenoberflächen vom Fischmarkt/Holzmarkt werden weitergeführt. Die Befahrbarkeit der wassergebundenen Decke zwischen den Bäumen kann bei Bedarf im Bereich von Querungen verbessert werden. Ausstattungselemente gestatten unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen. Vorhandene stadttechnische Leitungen müssen nicht verlegt werden. Das Beleuchten der Bäume durch Lichtstelen bereichert die Raumwirkung der Allee, verdeutlicht die Bedeutung der Bereiche vor den Geschäften und gibt den Mittelbereich unter den Bäumen eine differenzierte Geborgenheit. Die vorgeschlagene Lösung lässt sich kostengünstig verwirklichen. Die wassergebundene Decke im Mittelbereich wirkt gestalterisch überzeugend und kostensenkend.
Ein abschnittsweises Bauen ist zwischen Fischmarkt und Weingarten, zwischen Weingarten und Breites Tor möglich und trifft auch auf die Hochbauten in den Baulücken zu. Für den Straßenraum ist jedoch eine zeitnahe Realisierung in der gesamten Ausdehnung sinnvoll. Die vorgeschlagene einfache und klare Lösung ist in hohem Maße zukunftsfähig. (aus dem Protokoll des Preisgerichtsverfahrens am 26. April 2001 Vorlage 346 (III/01))“
 

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