Mit einem bunten Angebot wartete am Sonnabend das 6. Brunnenfest der Sozialdemokraten in Halberstadt auf. Neben politischen Gästen kamen hunderte Halberstädter und feierten mit.
Halberstadt. „Politik sollte nicht sein wie ein Fußballspiel, wo 47.000 zuschauen, wie 22 auf dem Spielfeld rennen und ihr Bestes geben. In der Politik, und in der Lokalpolitik besonders, sollten höchsten 22 zuschauen, wie sich 47.000 engagieren“, sagte Gerhard Miesterfeldt.
Der Ortsvorsitzende der Halberstädter SPD ist Landtagsabgeordneter und Vize-Präsident des Landtages. Er weiß, wovon er spricht. „Demokratie braucht das Engagement der Bürger“, sagte er und freute sich deshalb besonders, dass sich eine junge Frau entschlossen hat, sich einzubringen.
„Ich freue mich, dass sie sich überhaupt in einer demokratischen Partei engagieren wird, und dass es unsere SPD ist, ist natürlich besonders schön“, betonte Miesterfeldt und übergab Susan Worch das SPDParteibuch. Vom Kreisvorsitzenden der Harzer Sozialdemokraten, Michael Schubert, gab es für das neue Mitglied eine Sonnenblume.
Ein passender Blumengruß, meinte es die Sonne doch am Sonnabend gut mit den Festgästen, die sich rund um den Johannesbrunnen tummelten. Unter ihnen waren nicht nur aktive Sozialdemokraten wie die Eislebener Bundestagsabgeordnete Silvia Schmidt, Landtagsabgeordneter Ronald Brachmann und der Finanzstaatssekretär Jörg Felgner. Der lebt zwar inzwischen in Magdeburg, fühlt sich Halberstadt aber immer noch sehr verbunden. Zum Brunnenfest kamen viele Familien – manche, weil sie aus den Vorjahren wissen, dass es immer ein buntes Programm gibt, andere eher spontan.
Rund um den plätschernden Brunnen, der so manchem kleinen Besucher zur Abkühlung diente, konnte man Schach spielen, sich über die Arbeit der AWO im Harzkreis, vor al lem über das Kinder- und Jugendtelefon sowie das Elterntelefon informieren. Während die Erwachsenen sich die Infotafeln ansahen, konnten ihre Kinder sich im Geschicklichkeitsspiel üben. Davon hatte auch die THW-Jugend im THW Ortsverband Halberstadt reichlich im Angebot. Mit ihren blauen Uniformen, den interessanten Spielangeboten und den kleinen Radladern zogen sie die Besucher magisch an.
So richtig ins Schwitzen kamen unter der Arkade des Martineums derweil drei junge Männer vom Landesverband „Die Falken“. Kai Dethloff, Robert Ernst und Robert Willnow hatten eine Rollenrutsche aufgebaut und brachten Jung und Alt so richtig in Fahrt. Dass am Ende der Rutschbahn ein Fahrzeug des DRK-Kreisverbandes Quedlinburg/Halberstadt
stand, war wohl eher Zufall. Die Osterwiecker Besatzung mit Verenice Block, Matthias Breustedt und Stefan Lippmann stand für alle Eventualitäten bereit und gaben nicht nur Einblick in den Aufbau eines Rettungswagens.
Am Stand von Caroline Schubert gab es den ganzen Tag Gedränge. Die junge Frau lernt zurzeit den Beruf einer Erzieherin und bereicherte das Fest mit ihren Schminkkünsten. So kam es, das sich auf der Hüpfburg farbenfrohe Marienkäfer, Schmetterlinge, Tiger und Löwen gleichzeitig tummeln konnten.
Und wer einfach nur zuschauen, Musik vom Spielmannszug Harsleben, die Auftritte der Line-Dance-Gruppe „Crazy Fifties“ gemeinsam mit den „Global Dancers“ genießen wollte, nahm unter den Pavillons Platz.
Während um die Mittagszeit die Grillangebote gefragt waren, leerten sich am Nachmittag rasch die Bleche mit selbstgebackenem Kuchen. Auch das selbstgebackene Brot fand viele Abnehmer. Der Erlös vom Verkauf dieser Leckereien geht in diesem Jahr an den Förderverein Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge, berichtete Gerhard Miesterfeldt. Der hatte zudem einen Scheck in der Tasche. Aus seinem Verfügungsfonds als Vize-Präsident des Landtags spendete er 300 Euro für das Lebendschach-Ensemble im Schachdorf Ströbeck. Dort hatte er vor kurzem nicht nur an den Schachbrettern gespielt, sondern musste auch die lebenden Schachfiguren richtig dirigieren. „Das sieht von außen immer so leicht aus. Aber als ich auf das riesige Spielfeld blickte, war mir, als hätte ich noch nie im Leben ein Schachbrett gesehen“, berichtete er launig, bevor er Ortsbürgermeister Jens Müller den Scheck überreichte.