Einsatz für Gleichstellung von Frau und Mann

Halberstädter Tageblatt vom 01.08.2013

Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb mit Minna-Bollmann-Preis geehrt

Von Renate Petrahn

Halberstadt In unregelmäßiger Folge vergeben die Sozialdemokraten in Halberstadt den Minna-Bollman-Preis. Damit zeichnet der zweitälteste SPDOrtsverein in Sachsen–Anhalt engagierte Sozialdemokratinnen aus, die sich für die Rechte der Frauen einsetzen.

Zum siebten Mal wurde am Dienstagabend im Rahmen eines kleinen Festaktes in der Winterkirche des Halberstädter Doms die Auszeichnung verliehen. Preisträgerin ist in diesem Jahr Landes-Justizministerin Angela Kolb.

Regine Feuerbach, Vorsitzende der SPD Halberstadt, würdigte einerseits das Wirken der Namensträgerin des Preises – „das Erbe von Minna Bollmann ist uns noch immer Aufgabe und Verpflichtung“ – und unterstrich andererseits mit Blick auf die aktuelle Preisträgerin, „dass es eine besondere Freude im 150. Jahr des Bestehens der SPD sei, eine so würdige Preis trägerin wie Angela Kolb auszeichnen zu können“.

Eine Feststellung, die Armin Willigmann, Rektor der Hochschule Harz, in seiner Laudatio als zentralen Gedanken aufgriff. Zuvor reflektierte Gerhard Miesterfeld, SPD-Landtagsabgeordneter und Vizepräsident des Landtages, auch am Beispiel von Minna Bollmann, die Bedeutung des Parlamentarismus für eine funktionierende Demokratie. Willigmann schilderte in seiner launigen Rede – und nicht ohne gelegentliche Seitenhiebe auf die Landesregierung (Stichwort Bildungspolitik) – den beruflichen Lebensweg seiner früheren Kollegin. Sie wurde 1999 Professorin für Verwaltungsrecht und war von 2004 bis 2006 Dekanin des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz in Halberstadt.

„Der Preis ist für mich Motivation und Ansporn zugleich.“    Angela Kolb, Justizministerin

In sehr persönlich gehaltenen Worten zeichnete Willigmann das Bild einer nimmermüden Streiterin für Gerechtigkeit und Chancengleichheit, die in der Tradition der Namensgeberin des Preises stehe. Aus den Händen von Peter Köpke, Vorsitzender der SPD Fraktion im Stadtrat, nahm die tief bewegte Angela Kolb die Auszeichnung entgegen. Sie sagte in ihrer Dankesrede: „Der Preis ist für mich Motivation und Ansporn zugleich.“ Ihr Engagement für eine tatsächliche Gleichstellung von Mann und Frau, die sich insbesondere auch in der „Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen“ zeigen müsse, wolle sie fortsetzen.

Tobias Baecke umrahmte musikalisch (Saxophon und Gitarre) die Preisverleihung. Zu den Gästen der Feierstunde gehörten unter anderem Mitglieder der SPD-Fraktionen in Stadtrat, Kreistag und Landtag, der amtierende Landrat des Landkreises Harz, Martin Skiebe (parteilos), Michael Haase (CDU) in Vertretung des Oberbürgermeisters der Stadt Halberstadt sowie Freunde und Wegbegleiter von Angela Kolb.    Den Minna-Bollmann-Preis, der mit 250 Euro dotiert ist, gibt die Preisträgerin an das Frauenzentrum Lilith des Unabhängigen Frauenverbandes Landkreis Harz in Anerkennung seines gesellschaftlichen Wirkens für die Rechte der Frauen weiter. Vor Angela Kolb haben Christel Riemann-Hanewinkel, Anette Leppinger, Ingrid Häußler, Renate Schmidt, Annette Hildebrandt und Ute Gabriel-Betzle den Minna-Bollmann-Preis erhalten.

Angela Kolb zeigt stolz die Urkunde des ihr zuvor verliehenen Minna-Bollmann-Preises. Foto: Renate Petrahn

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.