Stadtgespräch der SPD Halberstadt zum Thema „Ampeln in Halberstadt“

Am 10.04.2014 veranstaltete der SPD Ortsverein Halberstadt erneut eines seiner Stadtgespräche, diesmal zum Thema „Ampeln in Halberstadt“. Vorbereitet von Reinhard Beck vom Ortsverein Halberstadt diskutierten unter der Leitung von Jens Müller (Ortsbürgermeister Schachdorf Ströbeck, SPD) drei kompetente Fachleute des Verkehrswesens mit ca. 25 Gästen im Gleimhaus Halberstadt. Nachdem Manfred Wegener, Abteilungsleiter Tiefbau der Stadt Halberstadt, anhand eines von ihm ausgearbeiteten visuellen Vortrags über die derzeitige Situation der Lichtsignal-anlagen, einschließlich des neuen Verkehrsrechners ausführte, berichtete Fachgruppenleiter Dirk Mathe von der Landesstraßenbaubehörde über die Erfahrungen seiner Dienststelle mit Verkehrs-dichten in anderen, mit Halberstadt vergleichbaren, Städten in Sachsen Anhalt, die hier auch überwiegend die Ampelregelung installiert haben. Da die Diskussion, gerade auch von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern, immer wieder auf das Thema Kreisverkehre führte, entwickelte sich dies zum Schwerpunkt des Abends. Eine Thematik, mit der sich Michael Wendt als Sicherheitsauditor Verkehr besonders gut auskennt. Auch wenn er in Halberstadt Kreuzungs-situationen sieht, wo ein Kreisverkehr durchaus sinnvoll wäre, weist er auf die Problematik hin, dass derartige Kreuzungen erst mit viel Kosten zu Kreisverkehren umgebaut werden müssen. Mit Blick auf Passanten wie ältere Mitbürger und Kinder macht er deutlich, dass Ampeln gerade deren Sicherheit gewährleisten. In Bezug auf den Fahrzeugverkehr bringt er den interessanten Vergleich, dass das Unfallgeschehen in Kreisverkehren anders ist, als an Ampelkreuzungen. Im Kreisverkehr passieren statistisch gesehen häufiger Unfälle. Aufgrund der relativ geringen Geschwindigkeiten, verlaufen diese aber in der Regel als reine Blechschäden ohne Schwerverletzte. An Ampeln kommt es durch Missachtung oder Fehleinschätzung zu sehr viel schwereren Unfällen, ggf. sogar mit Todesfolge. Da das Gespräch auch auf die Situation um den Heine Platz einging, stellte Herr Wegener nochmals die Varianten für eine Lösung mit Kreisverkehr vor und das dies eigentlich nur mit einer Untertunnelung, ähnlich wie im Altstadtkreisel Wernigerode sinnvoll aber nicht finanzierbar ist. Auf eine Frage zur Ortsumgehung konnte Herr Mathe erwidern, dass das tatsächlich zu einer merklichen Entlastung der Innenstadt und damit neuen Möglichkeiten der Verkehrsregelung führen könnte, aber aufgrund des laufenden Planfeststellungsverfahrens mit einer kurzfristigen Realisierung nicht zu rechnen sei. Letztlich konnte in knapp 2 Stunden angeregter Diskussion keine Musterlösung für Halberstadt gefunden werden. Jens Müller machte daher den Vorschlag, in einem Jahr, nachdem erste Erfahrungen im Betrieb des neuen Verkehrsrechners vorliegen, ein weiteres Stadtgespräch zu diesem Thema durchzuführen.

Bericht Jens Müller

Im Podium von links nach rechts: Jens Müller, Manfred Wegener, Dirk Mathe, Michael Wendt

Foto Peter Köpke

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