20. Mai 2014, Matthias Andrasch für GOEUROPE.lkj)
Die Internationale Jugendarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum außerschulischen und schulischen Lernen. Durch Jugendbegegnungen, Workcamps und weitere Bildungsangebote werden für Jugendliche interkulturelle Erfahrungen und Lernprozesse ermöglicht. Diese haben einen positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung und bieten auch Potenziale im Hinblick auf Bildung und Arbeit – sowohl in Sachsen-Anhalt als auch innerhalb der Europäischen Union.
Im Modellprojekt “Lernerfahrung durch grenzüberschreitende Mobilität für Jugendliche” sollten nun Strategien entwickelt werden, um diese Lernerfahrungen für einen größeren Teilnehmerkreis an Jugendlichen in Sachsen-Anhalt zu ermöglichen. Denn trotz einer Vielzahl von Angeboten werden derzeit nur wenige potenzielle Teilnehmer_innen in der schulischen, beruflichen und außerschulischen Bildung erreicht. Innerhalb des Modellprojekts führten Dr. Thomas Kauer und Heiko Bergt für die Hochschule Magdeburg-Stendal eine Studie zur IST-Situation in Sachsen-Anhalt durch.
Das Ergebnis ihrer Hochrechnung: In der Altersgruppe 15-25 Jahre wurden 1,2 % der Jugendlichen im Jahr 2011 durch außerschulische Angebote der Internationalen Jugendarbeit von Trägern aus Sachsen-Anhalt erreicht. In einer weiteren Erhebung wurde deutlich, dass über die Hälfte der erreichten Jugendlichen aus dem gymnasialen Kontext kommen. Es stellt sich die Frage: Wie können mehr Jugendliche erreicht werden? Antworten auf diese Fragestellung wurden auf dem Parlamentarischen Abend am 15.Mai 2014 in der Sichtbar Magdeburg gegeben.
Anwesend waren zahlreiche Abgeordnete aller Fraktionen des Landtages, unter anderem die Ministerin für Justiz und Gleichstellung, Frau Prof. Dr. Angela Kolb, sowie Staats- und Europaminister des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Robra.Eröffnet wurde der Abend von Katrin Brademann, Vorstandsvorsitzende der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. Das Grußwort wurde vom Landtags-Vizepräsident Gerhard Miesterfeldt (SPD) vorgetragen.
Christian Scharf, Leiter des Europäischen Jugend Kompetenz Zentrum Sachsen-Anhalts “GOEUROPE!”, verglich am Beispiel einer Geschichte, wie sich die Zugänge und Auswirkungen grenzüberschreitender Lernerfahrungen auf die Biografien von zwei 20 jährigen Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt in den Jahren 2004, 2014 und 2020 verändert haben. In den vergangenen 10 Jahren hat Sachsen-Anhalt durch das große Engagement zahlreicher Träger wichtige Fortschritte gemacht. Für die nächsten 10 Jahre wünscht er sich, dass weitere Meilensteine in Sachsen-Anhalt erreicht werden. Die Grundlage dafür stellen seiner Meinung nach die Ergebnisse des Modellprojektes dar. Dr. Thomas Kauer und Heiko Bergt stellten im Anschluss ihre Studie vor, die in Kooperation mit der Hochschule Magdeburg-Stendal erstellt wurde. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen, um die Situation der grenzüberschreitenden Lernmobilität zu verbessern. Die Studie wird gemeinsam mit weiteren Texten in einer Publikation im Herbst 2014 veröffentlicht.
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