Auf Einladung des Harzer Bundestagsabgeordneten Andreas Steppuhn kommt Niklas Frank am Donnerstag, den 22. November, zu einer Lesung nach Halberstadt. Die Veranstaltung beginnt um 18:30 Uhr in der Moses-Mendelssohn-Akademie (Rosenwinkel 18). Der Abend steht unter dem Motto "Auseinandersetzung mit rechtsradikaler Gewalt sowie deren Ursachen und Möglichkeiten der Begegnung". Niklas Frank liest aus seinen Büchern und steht anschließend zum Gespräch zur Verfügung.
Der 1939 geborene Autor ist Sohn des von Hitler als "Generalgouverneur" von Polen eingesetzten Dr. Hans Frank. Bekannt als „Schlächter von Polen“ war Hans Frank maßgeblicher Organisator des Holocausts und wurde im Nürnberger Prozess wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt und hingerichtet. Niklas Frank arbeitete mehr als zwei Jahrzehnte als Reporter und Autor beim "stern". In jahrelanger Arbeit hat er das Leben seiner Eltern rekonstruiert. In seinen Büchern „Der Vater. Eine Abrechnung“ und „Meine deutsche Mutter“ distanziert er sich aktiv, vehement und öffentlichkeitswirksam von ihnen. Beide Bücher sorgten für großes Aufsehen.
„Es ist erschreckend aktuell, was Niklas Frank über das Wegschauen der Deutschen sagt“, so Andreas Steppuhn. Vergangenheitsbewältigung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich weder an die Politik noch an die Medien oder die Justiz delegieren lässt. Nicht einmal zwei Generationen ist es her, dass in Deutschland braune Schläger das Land regierten. Das Denken von Nazis steckt den Deutschen noch tief in den Knochen. Vergangenheitsklärung und -aufarbeitung sind nötiger denn je. „Alle sind gefordert, wenn es heißt engagiert Stellung zu beziehen gegen Entwicklungen in unserem Land, die nicht länger zu tolerieren sind.“ Deshalb hat Andreas Steppuhn den Zeitzeugen Niklas Frank im Rahmen einer einwöchigen Lesereise, die von der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der SPD-Bundestagsfraktion organisiert wurde, in seinen Wahlkreis eingeladen.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Bürgerbüro von Andreas Steppuhn: Tel. (03941) 5954436 oder E-Mail andreas.steppuhn@wk.bundestag.de.