aus dem Halberstädter Tageblatt vom 17.5.2008
Film über Werner Hartmann öffentlich aufgeführt
Bescheiden und immer agil
Halberstadt (phb). Werner Hartmann ist der 12. Ehrenbürger Halberstadts, jetzt feierte er seinen 85. Geburtstag. Deshalb wurde noch einmal der Film gezeigt, der bereits zum 80. Geburtstag Hartmanns entstand. Zu dieser erneuten Präsentation hatte Gerhard Miesterfeldt, Ortsvereinsvorsitzender der Halberstädter SPD und Mitglied des Landtages, kürzlich in die Gaststätte der Sporthalle Völkerfreundschaft eingeladen.
Seit der Premiere des Films über Werner Hartmann sind sechs Jahre vergangen, die man dem agilen Mann nicht ansieht. In seiner Filmbiografie lernten die Gäste einen Mann kennen, der die Schrecken des Zweiten Weltkrieges erlebte, die Jahre des Wiederaufbaus unter gesundheitlichen Beschwerden bewältigte und später als Berufsschullehrer junge Halberstädter auf das Leben vorbereitete. Werner Hartmann wurde Ortschronist, schrieb Aufsätze, Broschüren und Bücher über seine Heimatstadt und die Region. Mit Stolz zeigte Hartmann die Moses-Mendelssohn-Medaille, die er als erster Sachsen-Anhalter für seine Bemühungen um die Aussöhnung mit dem jüdischen Volk erhielt. Ergreifend berichtete er an diesem Abend von seinen Reisen nach Israel, als er zu einer älteren Dame mit Halberstädter Wurzeln eingeladen wurde, und er bei ihr deutsche Volkslieder hörte.
Auch Gerhard Miesterfeldt konnte auf eine Begegnung in Israel verweisen: "Wir bemühten uns in Tel Aviv auf englisch nach dem Weg zu fragen, wurden aber wohl an unserem Akzent erkannt", erinnert er sich. "Bitte sprechen Sie doch deutsch, das ist eine so herrliche Sprache", wurde der Abgeordnete von einer Israelin gebeten. Ein bewegender Moment. Er und Werner Hartmann warben für Respekt und Toleranz auch für das Anderssein. Zurzeit arbeitet Werner Hartmann am Lexikon über Harz-Persönlichkeiten.
Hoffentlich vergisst er sich – bei seiner Bescheidenheit – nicht selbst