Die Halberstädter Synagoge soll in ihren Grundrissen bis zum 70. Jahrestag der Pogromnacht im November 2008 wieder erlebbar sein. Der SPD-Ortsverein beteidigt sich mit dem Kauf einer Fliese nach dem Vorbild der Barockfliesen an der Neugestaltung des ehemaligen Synagogengrundstückes.
Sie wurde in der Pogromnacht 1938 geplündert, aber nicht niedergebrannt, um zu vermeiden, dass das gesamte Stadtviertel abbrennen würde. Das Bauordnungsamt verfügte jedoch eine Woche später den Abriss des Gebäudes auf Kosten der jüdischen Gemeinde. In den folgenden Jahrzehnten überwucherte Holunder das Grundstück.
Bei Freilegungsarbeiten wurden hier im Jahre 2005 barocke Fußbodenfliesen gefunden. Derzeit gestaltet der Künstler Olaf Wegewitz (Huy-Neinstedt) das Gelände um. Künftig werden Pfade durch das Areal führen, die mit den Fliesen ausgelegt ein „ehrfurchtsvolles Schreiten ermöglichen“. Die wenigen bei den Freilegungsarbeitem gefundenen und erhalten gebliebenden Platten werden vom Künstler dabei mit in die Gestaltung einbezogen.
Nicht nur der Ortsverein Halberstadt, sondern auch viele Bürger und Gäste der Stadt haben bereits symbolisch eine Platte für den „Denk-Ort“ auf dem Gelände der Synagogenruine erworben und damit die Arbeit der Akademie der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Dokumentation der jüdischen bzw. der deutsch- jüdischen Geschichte in Halberstadt, in Sachsen Anhalt und in den Nachbarregionen.
Weitere Spenden können unter dem Verwendungszweck „Flurstück 159“ auf das Konto 34 017 835 bei der Halberstädter Sparkasse (BLZ 81053132) überwiesen werden.