Leserbrief von Michael Boskugel, veröffentlicht im “Halberstädter Tageblatt” 3. Juli 2010
Ich finde es begrüßenswert, dass sich die Halberstädter Stadtverwaltung endlich wieder für eine Belebung der historischen Altstadt interessiert. Nach der Aufnahme eines weiteren, in dieser Größe überflüssigen Einkaufszentrums Harzhof in das Einzelhandelskonzept der Stadt, das unter anderem den derzeitigen Standort des Kauflands gefährdet, mochte man kaum noch daran glauben, dass sich Stadtverwaltung und -rat für die Halberstädter Altstadt interessieren.
Auch die Verkehrsbelastung trägt zu diesem Eindruck bei. Tausende Autos täglich gefährden nicht nur Fußgänger (fast täglich kann man Beinahe-Unfälle beobachten). Auch die Wohnqualität wird durch den Straßenlärm gemindert. Nicht zuletzt verzichtet die Stadtinformation auf Führungen durch die historische Altstadt mit ihren dutzenden Sehenswürdigkeiten, weil sich StadtführerInnen stimmlich nicht mehr gegen die Autos durchsetzen können. Unsere Nachbarstädte Wernigerode und Quedlinburg zeigen: Mehr Fußgängerverkehr durch Verkehrsberuhigung würde die Altstadt für die Ansiedlung weiterer Kleingewerbe-Betreiber attraktiv machen, die im Gegensatz zu den großen
Ketten Geld ins Stadtsäckel bringen. Schließlich sollte sich die Stadtverwaltung auch überlegen,
ob es nicht sinnvoller wäre, die Reisebusse statt am Hohen Weg in der Altstadt parken zu lassen. Platz genug wäre zum Beispiel auf dem nördlichen Teil des Abtshofs. Die kurze Entfernung ist auch für die überwiegend älteren Domschatzbesucher zumutbar und allemal sicherer als die Überquerung
Ketten Geld ins Stadtsäckel bringen. Schließlich sollte sich die Stadtverwaltung auch überlegen,
ob es nicht sinnvoller wäre, die Reisebusse statt am Hohen Weg in der Altstadt parken zu lassen. Platz genug wäre zum Beispiel auf dem nördlichen Teil des Abtshofs. Die kurze Entfernung ist auch für die überwiegend älteren Domschatzbesucher zumutbar und allemal sicherer als die Überquerung
des Hohen Weges. Kurzum, Halberstadts Altstadt könnte für Bewohner, Gewerbetreibende und Touristen noch attraktiver gestaltet werden, ohne dass es viel Geld kostet. Das sollten wir uns nicht entgehen lassen.