Minna-Bollmann-Preis für Ute Gabriel

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Foto: Matthias Kasupke

Von Dieter Kunze aus der "Halberstädter Volksstimme": Eine engagierte Halberstädterin wurde am Montagabend(22.06.09) ausgezeichnet. Ute Gabriel, ehemalige Bürgermeisterin der Kreisstadt und jetzt Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Halberstadt, wurde mit dem Minna-Bollmann-Preisdes Ortsverbandes der SPD geehrt.

In der voll besetzten Martinikirche erhielt Ute Gabriel am Dienstag feierlich den renommierten Minna-Bollmann-Preis des SPD-Ortsvereins.Vor 20 Jahren habe diese Kirche schon einmal eine große Rolle in ihrem Lebengespielt, erinnerte sie. Damals wurde dort für freie Wahlen gekämpft, die jetzt so wenige nutzen.

Minna Bollmann war eine der ersten Frauen in einem deutschen Nationalparlament in Weimar und vertrat später den Harz bis 1933 im Preußischen Landtag. "Ihr Einsatz darf nicht in Vergessenheit geraten", sagte SPD-Ortsvereinsvorsitzender und Landtagsabgeordneter Gerhard Miesterfeldt.


Reinhard Beck erinnerte an einige wichtige Projekte, die Ute Gabriel als Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes im Kirchenkreisangeschoben hat. So habe das Vorhaben "neues Wohnen" mit seinen vielfältigen Hilfeangeboten im Wohnumfeld älterer Menschen"zukunftweisenden Modellcharakter". Auch der Aufbau der Bahnhofsmission, der Ausbau der Freiwilligenagentur und das Reha-Zentrum seien ihr Verdienst. 240 Ehrenamtliche arbeiten heute im kulturell-sozialen Bereichdes Kirchenkreises.

"Im Herbst 1989 hat sich Ute mutig für politische Veränderungen eingesetzt und das Neue Forum mit gegründet", betonte Beck. Heute sei sie Sprecherin des Bürgerbündnisses für ein gewaltfreies Halberstadt. In der Diakonie wurden in vier Jahren 46 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dafür dankte auch Kathrin Meyer von der Diakonie Mitteldeutschland. Dort ist UteGabriel Vorsitzende der Mitgliederversammlung.

"Viele profitieren von ihren Ideen", meinte Sachsen-Anhalts Sozialministerin Gerlinde Kuppe bei ihrem Grußwort. Trotz allen ehrenamtlichen Engagements müsse die soziale Grundversorgung weiterhin eine Aufgabe des Staates bleiben. Ehrenamt werde vom Land beispielsweise durch eine entsprechende Versicherung und Nachweishefte unterstützt.

Mit dem Bollmann-Preis werde ein Stück SPD-Tradition hochgehalten, sagte Justizministerin Angela Kolb. Ute Gabriel habe auch die Türen für die Hochschule Harz geöffnet und positive Signale für das Land gesendet. Bundestagsabgeordneter Andreas Steppuhn sprach von vielen Gemeinsamkeiten zwischen SPD und Diakonie sowie vielen Spuren, die Ute Gabriel im Landkreis hinterlassen habe.

Die Martinikirche bewähre sich als Bürgerkirche, hob Pfarrer Christian Günther hervor. Am 4. Oktober soll es hier 20 Jahre danach eine Gedenkveranstaltung mit Jens Reich geben. "Sag mir wo du stehst", forderte die Ausgezeichnete. Ute Gabriel hofft weiterhin auf viele Mitstreiter.

 

 

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