Minna Bollmann hat sich vor 78 Jahren das Leben genommen / SPD-Ortsverein will Grab neu gestalten

Halberstädter Tageblatt vom 10.12.2013

Sozialdemokraten gedenken einer engagierten Frau

Von Jörg Endries

Halberstadt Mitglieder des SPDOrtsvereins Halberstadt gedachten am gestrigen Montag auf dem Städtischen Friedhof Minna Bollmann. Die engagierte Sozialdemokratin ist vor 78 Jahren, am 9. Dezember 1935, in den Freitod gegangen.

Minna Bollman hatte Verfolgten des Naziregimes geholfen und war aktiv im Widerstand gegen die Nationalsozialisten. „Sie hat sich sicher für den Freitod entschieden, um der drohenden Verhaftung durch die Gestapo und der Folter zu entgehen – um die Menschen zu schützen, denen sie geholfen hat“, erinnerte der SPD-Landtagsabgeordnete Gerhard Miesterfeldt. Alle Adressen ihrer Freunde und Mitstreiter hatte sie vorher verbrannt, heißt es in einer Chronik.

Minna Bollmann gehört zu den ersten Frauen, die sich in Deutschland politisch engagierten, würdigte Miesterfeldt. Am 18. Januar 1876 in Halberstadt geboren, trat die gelernte Schneiderin 1905 in die SPD ein, war von 1919 bis 1933 im Stadtrat ihrer Heimatstadt aktiv, von 1919 bis 1920 gehörte sie der verfassungsgebenden Weimarer Nationalversammlung an und war von 1921 bis 1933 Abgeordnete im Preußischen Landtag.

Der SPD-Ortsverein Halberstadt diskutiert über eine Neugestaltung des Minna-Bollmann-Grabes auf dem Städtischen Friedhof. Mit der Planung ist der Bildhauer Daniel Priese aus Halberstadt beauftragt. Derzeit sei man dabei, die Finanzierung der anstehenden Arbeiten zu klären, informierte Regine Feuerbach, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, auf Volksstimme-Nachfrage. „Ich gehe davon aus, dass im kommenden Jahr mit der Umgestaltung begonnen werden kann.“

Gerhard Miesterfeldt erinnerte gestern an die engagierte Sozialdemokratin Minna Bollmann, die sich am 9. Dezember 1935 das Leben genommen hat. Foto: Jörd Endries

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Minna Bollmann hat sich vor 78 Jahren das Leben genommen / SPD-Ortsverein will Grab neu gestalten

Halberstädter Tageblatt vom 10.12.2013

Sozialdemokraten gedenken einer engagierten Frau

Von Jörg Endries

Halberstadt Mitglieder des SPDOrtsvereins Halberstadt gedachten am gestrigen Montag auf dem Städtischen Friedhof Minna Bollmann. Die engagierte Sozialdemokratin ist vor 78 Jahren, am 9. Dezember 1935, in den Freitod gegangen.

Minna Bollman hatte Verfolgten des Naziregimes geholfen und war aktiv im Widerstand gegen die Nationalsozialisten. „Sie hat sich sicher für den Freitod entschieden, um der drohenden Verhaftung durch die Gestapo und der Folter zu entgehen – um die Menschen zu schützen, denen sie geholfen hat“, erinnerte der SPD-Landtagsabgeordnete Gerhard Miesterfeldt. Alle Adressen ihrer Freunde und Mitstreiter hatte sie vorher verbrannt, heißt es in einer Chronik.

Minna Bollmann gehört zu den ersten Frauen, die sich in Deutschland politisch engagierten, würdigte Miesterfeldt. Am 18. Januar 1876 in Halberstadt geboren, trat die gelernte Schneiderin 1905 in die SPD ein, war von 1919 bis 1933 im Stadtrat ihrer Heimatstadt aktiv, von 1919 bis 1920 gehörte sie der verfassungsgebenden Weimarer Nationalversammlung an und war von 1921 bis 1933 Abgeordnete im Preußischen Landtag.

Der SPD-Ortsverein Halberstadt diskutiert über eine Neugestaltung des Minna-Bollmann-Grabes auf dem Städtischen Friedhof. Mit der Planung ist der Bildhauer Daniel Priese aus Halberstadt beauftragt. Derzeit sei man dabei, die Finanzierung der anstehenden Arbeiten zu klären, informierte Regine Feuerbach, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, auf Volksstimme-Nachfrage. „Ich gehe davon aus, dass im kommenden Jahr mit der Umgestaltung begonnen werden kann.“

Gerhard Miesterfeldt erinnerte gestern an die engagierte Sozialdemokratin Minna Bollmann, die sich am 9. Dezember 1935 das Leben genommen hat. Foto: Jörd Endries

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