SPD Ortsverein gratuliert zum Frauentag

Am 8. März jährt sich der Internationale Frauentag, mit dem immer wieder an das Menschenrecht der Gleichbehandlung von Frau und Mann in Gesellschaft, Arbeitswelt und Familie erinnert werden soll. Er geht auf eine Initiative der deutschen Feministin und Sozialistin Clara Zetkin beim internationalen sozialistischen Kongress im August 1910 in Kopenhagen zurück.

Auch in den Jahrzehnten danach waren es vor allem sozialistische Frauenorganisationen und Parteien, die sich die Rechte der Frauen auf die Fahnen schrieben und die Tradition des Frauentages festigten.

Schon beim ersten Mal, am 19. März 1911, wurde der Frauentag mit 40 Veranstaltungen und 45 000 Teilnehmern in Berlin begangen. Damals fanden ähnliche Veranstaltungen auch in Österreich, der Schweiz und Dänemark statt. 1912 kamen Schweden, Frankreich und Holland dazu, 1913 Russland und die Tschechoslowakei.

Aus diesem Anlass verteilten Vertreter des SPD Ortsvereins Halberstadt, Rosen an die Halberstädterinnen.

v.l. Michael Kröber, Peter Köpke, Bruno Logsch, Wolfgang Purpus, Martin Kröber, Peter Marx, Jens Müller

Zum Internationalen Frauentag 2014 wurde von den Vereinten Nationen das Motto “Equality for women is progress for all” ausgegeben (“Gleichberechtigung für Frauen bedeutet Fortschritt für alle”). Im Vorjahr hatte der Frauentag unter dem Motto “A promise is a promise: Time for action to end violence against women” gestanden. (“Versprochen ist versprochen: Die Zeit ist gekommen, die Gewalt gegen Frauen zu beenden”). 2012 hatte das Motto der Vereinten Nationen zum Internationalen Frauentag “Empower Rural Women – End Hunger and Poverty” (“Stärkung von Frauen im ländlichen Raum – Beseitigung von Hunger und Armut”) gelautet; in Deutschland war der Weltfrauentag vielerorts unter dem Schwerpunktthema “Heute für morgen Zeichen setzen!” begangen worden. Beim 100. Frauentag im Jahr 2011 war es den Vereinten Nationen mit dem Motto “Equal Access to Education, Training and Science and Technology: Pathway to Decent Work for Women” darum gegangen, einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Ausbildung, Wissenschaft und Technologie zu schaffen und somit Frauen den Weg zu einer menschenwürdigen Arbeit zu ermöglichen. Im Mittelpunkt des Frauentags 2010 hatte die Forderung “Gleiche Rechte, gleiche Möglichkeiten – Fortschritt für alle” (“Equal Rights, Equal Oppurtunities: Progress for All”) gestanden. Der Slogan 2009 “Women and Men United to End Violence against Women and Girls” (“Männer und Frauen vereint, um die Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu beenden”) hatte die Notwendigkeit betont, Männer und Jungen in die Anstrengungen zur Abwehr jeglicher Formen von Gewalt und Unterdrückung gegen Frauen und Mädchen mit einzubeziehen. “Investing in Women and Girls”, genauer gesagt die Herstellung von Chancengleichheit und deren Finanzierung in den einzelnen Ländern, war das Leitmotiv zahlreicher weltweiter Aktionen im Jahr 2008 gewesen, während 2007 die Forderung der Vereinten Nationen gelautet hatte, Gewalt gegen weibliche Personen jeglichen Alters nicht länger ungestraft zu lassen (“Ending Impunity for Violence against Women and Girls”). 2006 hatte der Schwerpunkt auf der Rolle der Frauen in Entscheidungsprozessen gelegen (“Women in Decision-Making”).

Obwohl die Gleichberechtigung für Frauen auf politischer Ebene bei uns heute realisiert ist, so ist sie doch in der Arbeitswelt noch nicht vollständig umgesetzt. Ein EU-Bericht aus dem Jahr 2010 belegt, dass Frauen dort weiterhin stark benachteiligt und überdurchschnittlich häufig zu Niedrigstlöhnen beschäftigt werden. In Hinblick auf Bezahlung, Arbeitsplatzsicherheit, Status und Ausbildung besteht nach wie vor eine Kluft zwischen Frauen und Männern. Der Unterschied in der Bezahlung ist sowohl auf die Nichteinhaltung von Vorschriften als auch auf die strukturellen Ungleichheiten in der Frauenbeschäftigung zurückzuführen.

Zwar sind in der Europäischen Union derzeit mehr Frauen im arbeitsfähigen Alter berufstätig (59,1 Prozent) als früher, nach wie vor ist der Anteil aber geringer als bei den Männern (72,8 Prozent). 31 Prozent der Frauen und nur 7,9 Prozent der Männer arbeiten Teilzeit, weil Frauen den häufigen Balanceakt zwischen Familie und Beruf sonst nicht schaffen können. Mehr Frauen als Männer schließen in der EU ein Studium ab, doch wird die Zahl der Frauen an der Spitze der Karriereleiter immer kleiner. Frauen stellten 45 Prozent der Doktorandinnen, aber nur 15 Prozent der ordentlichen Professoren. Lediglich 11 Prozent der Vorstandsmitglieder von Firmen sind Frauen, nur 3 Prozent sind Geschäftsführerinnen großer Unternehmen.

pm

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