Europa-Camp in Güntersberge

Weltreise auf der Bühne

Von Petra Korn

230 Teilnehmer aus zwölf Ländern werden beim 18. Europa-Camp in Güntersberge begrüßt.

„Abenteuer Europa mit den Kindern der Welt“ ist das Motto des inzwischen 18. Europa-Camps für Kids im Kiez Güntersberge. Wie bunt diese Welt ist, das zeigten Kinder verschiedener Nationen am Montagabend: Mit den schwungvollen Tänzen der Mädchen und Jungen aus Israel, dem Bauchtanz der türkischen Mädchen, der Klanghölzer-Darbietung aus Südafrika, dem traditionellen Tanz der Gruppe aus Baschkirien, dem Kung-Fu der chinesischen Delegation oder dem Reisernte-Tanz der Kinder aus Vietnam, um nur einiges zu nennen, gestalteten sie eine Weltreise auf der Bühne.

Mit dieser wurde zugleich das 18. Europa-Camp eröffnet. Bis zum 6. August werden 230 Teilnehmer aus zwölf Nationen gemeinsam spannende, abwechslungsreiche Tage erleben und dabei sich und ihre Kulturen kennenlernen.

“Lieber reden als schießen”

Kiez-Geschäftsführerin Christiane Brandenburg konnte zur Eröffnung des Camps erneut zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßen. Dazu gehörten unter anderem Vertreter türkischer Ministerien und des südafrikanischen Nationalparlaments, Landrat Martin Skiebe (ptl.), Landtagsabgeordnete verschiedener Parteien und der Vizepräsident des Landtages, Gerhard Miesterfeldt (SPD).

Dieser erinnerte an den Beginn des ersten Weltkrieges mit der Kriegserklärung des Kaisers von Österreich-Ungarn an Serbien auf den Tag genau vor 100 Jahren. Auch mit Blick auf aktuelle Konflikte machte er deutlich, dass es besser sei, miteinander zu reden, als aufeinander zu schießen. Und noch besser sei es, miteinander zu feiern und Sport zu treiben. „Es ist gut, wenn ihr zu Hause sagt, wir haben gut miteinander gelebt, auch wenn unsere Völker oft miteinander streiten“, gab Miesterfeldt den Kindern mit auf den Weg.

In den kommenden Tagen erwartet die Mädchen und Jungen ein vielfältiges Programm, zu dem unter anderem ein Ausflug in die Geschichte des Harzes oder ein Besuch im Landtag Sachsen-Anhalts gehören.

“Applaus” für fehlende Nationen

Noch einmal besonders begrüßte Christiane Brandenburg die Kinder des Weltkinderrates. Diese werden unter anderem in einer Gesprächsrunde mit Gästen zum Thema Kinderrechte diskutieren. Sie nahmen am Eröffnungsabend aber auch die Zeitkapseln entgegen, in denen die Kinder seit 2012 in jedem Jahr Botschaften an die Camp-Teilnehmer der Zukunft hinterlassen. „Ziel ist, zum 20. Europa-Camp anzuschauen, was die Kinder vor Jahren geschrieben haben“, sagte Christiane Brandenburg.

Zum Ende des Abends befanden sich übrigens nicht nur die Fahnen der zwölf Teilnehmer-Nationen auf der Bühne, sondern insgesamt 15. Ihren Platz erhielten hier ebenso die Fahnen aus Äthiopien, Griechenland und der Ukraine. „Wir denken an die Kinder, die sich auch ein Jahr lang vorbereitet haben, aber leider aus wirtschaftlichen und politischen Gründen nicht kommen konnten“, sagte Christiane Brandenburg. Gerade für diese Kinder sang die deutsche Delegation das Lied „Applaus“ der „Sportfreunde Stiller“.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 29.07.2014

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