Denk-Ort für friedliche Revolution nimmt Gestalt an

Halberstädter Tageblatt vom 06.09.2014

SPD-Landtagsabgeordneter Gerhard Miesterfeldt übergibt 3000 Euro / Denkmaleinweihung am 25. Oktober

Von Jörg Endries

Der „Denk-Ort Martini“, ein Denkmal, das an die friedliche Revolution 1989 in Halberstadt erinnern soll, nimmt Dank vieler Spenden Gestalt an. Die bisher größte Einzelspende hat mit 3000 Euro am Mittwochabend der SPD-Landtagsabgeordnete Gerhard Miesterfeldt der Initiativgruppe übergeben.

Der Politiker war vom Projekt in Halberstadt begeistert. Anlässlich seines 60. Geburtstages hatte der Jubilar daher einen Wunsch: Statt Geschenke mögen die Gratulanten Geld für den Denk-Ort in Halberstadt spenden. Dem Wunsch folgten viele. „Im Landtag auch fraktionsübergreifend. Über das Ergebnis habe ich mich sehr gefreut“, sagt der Sozialdemokrat.    Vor fünf Jahren ist das Projekt aus der Taufe gehoben worden. Seitdem rühren die Mitglieder der Initiativgruppe kräftig die Werbetrommel. Geschätzte 20•000 Euro soll das Denkmal kosten. „Bezahlen können wir es schon. Allerdings haben wir noch nicht alle Rechnungen vorliegen“, sagt Rainer Schöne von der Initiativgruppe. Anette Leppinger: „Weder in Leipzig noch in Berlin gibt es so ein Denkmal. Das in Halberstadt ist das erste, das an die friedliche Revolution erinnert.“

Anlässlich des 25. Jahrestages der friedlichen Revolution wird der Denkort eingeweiht. Am 25. Oktober 1989 trafen sich zum ersten Mal tausende Menschen zum Protestieren in der Martinikirche, daher soll am 25. Oktober diesen Jahres um 14 Uhr das Denkmal eingeweiht werden. Nach einem Entwurf von Katharina Hinz entsteht an der Turmseite der Bürgerkirche eine neun Meter hohe Stele. In einem Gitterfeld werden mehr als 300 bewegliche Edelstahl-Streifen befestigt, die das Sonnenlicht reflektieren und dessen Strahlen in die Stadt hineinwerfen. Sie steht symbolisch für die unzähligen Kerzen, die 1989 in der Kirche entzündet und bei den Demonstrationen durch die Stadt getragen wurden.

Die Lichtreflexe vergegenwärtigen die Sehnsüchte nach demokratischen Grundrechten und die Hoffnung auf Veränderung, die die Menschen in jenem Herbst beflügelten. An der Stele sind zwei Texttafeln angebracht, die die Ereignisse des Herbstes 1989 in Halberstadt schildern.

• Spenden für den Denkort sind noch möglich: Harzsparkasse, IBAN DE61 8105 2000 0360 1268 12, BIC NOLADE 21 HRZ, Kennwort Denkort Martini. Die Stadtverwaltung stellt Spendenquittungen aus.

SPD-Landtagsabgeordneter Gerhard Miesterfeldt überreicht an die Mitglieder der Initiativgruppe die Spende über 3000 Euro. Foto: Jörg Endries

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