Jüdische Erinnerungskultur / Mary Rosner wurde 1942 mit mehr als 170 jüdischen Mitbürgern in Vernichtungslager deportiert
Halberstadt (je) Nach über 70 Jahren haben die Zeilen eines Gedicht s, das in Verbindung einer Hausaufgabe im Jahr 2010 in Berlin vorgetragen wurde, die Geschichte einer jüdischen Familie ans Licht gebracht, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung Halberstadt. Durch die Recherche zu den Spuren der Familie Grünberg/Frank, begaben sich Andrè Poser und die Blue Lights Heaven Production auf eine Reise zu verschiedenen Orten – nach Berlin, Magdeburg, Brüssel/ Belgien, Barcelona/Spanien, Genua/Italien, die Schweiz, Vina del Mar/ Chile und auch nach Halberstadt. Zu der Stadt, die einst zu den Städten gehörte, die durch ihr lebendiges jüdischen Leben bekannt waren.
„Es ist der erste Stolperstein, der am 11. August 2014 in Halberstadt verlegt wird, gemeinsam mit Ihnen lassen wir ein Licht erstrahlen, dass aus Halberstadt in die Welt gesendet wird.“ Andrè Poser
Andrè Poser möchte ein Stück dieser Vielfalt am 11. August wieder nach Halberstadt bringen. Zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig und Gästen, zu denen auch Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) gehört, möchte Poser einen Stolperstein für Mary Rosner in der Finckestraße 7 verlegen. Mary Rosner lebte bis zum 11. April 1942 in der Finckestraße 7. Am 12. April wurde sie mit mehr als 170 Juden deportiert.
„Die Stadt Halberstadt begrüßt die Stolperstein-Aktion als ideale Ergänzung zu den bereits bestehenden großen Erinnerungsprojekten und der aktiven Auseinandersetzung mit der bedeutenden jü dischen Geschichte der Stadt: Die Steine der Erinnerung und Verpflichtung, die auch den Namen „Mary Rosner“ tragen, das Berend-Lehmann-Museum mit dem Denkort im Innenhof, die Aktivitäten des Halberstädter Vereins zur Pflege des jüdischen Erbes und das große Engagement der Moses-Mendelssohn-Akademie sind nur einige Beispiele dafür“, heißt es in der Mitteilung.
Halberstädter Tageblatt vom 19.07.2014